NPLV - Wert (Non-Integrated Part Load Value)

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nach ARI STANDARD 550/590-2003 *) bzw. AHRI Standard 550/590

Bewertung zur Verdichterleistungsaufnahme im Teillastbereich

Während bei den EER– (Energy-Efficiency-Ratio) und COP-Werten (Coefficient Of Performance) ausschließlich der Volllastbetrieb bewertet wird, geht der IPLV-Wert (Integrated Part Load Value) gemäß ASHRAE-Terminologie auf den Teillastbetrieb des Flüssigkeitskühlers (Kältemaschine) ein. Bei dieser Betrachtung gemäß IPLV wird berücksichtigt, dass der Flüssigkeitskühler (Kaltwassersatz) im Klimabereich nur an sehr wenigen Stunden pro Jahr die volle Leistung erbringen muss. Der weit überwiegende Anteil der Leistungsanforderung liegt im Teillastbetrieb zwischen etwa 25 und 75 Prozent der Nennleistung. Um dafür geeignete Bewertungskriterien zu erstellen, wurde diese IPLV-Wertberechnung als Grundlage von der ASHRAE in den ARI STANDARD*) Werten vorgegeben. In diese Wertberechnung flossen die in den USA gemachten Erfahrungen der Hersteller von Flüssigkeitskühlern und Kältemaschinen ein.

Obwohl hier sehr stark auf nordamerikanische Interessen Rücksicht genommen wird, werden die IPLV-Werte von fast allen Herstellern auch bei uns in Deutschland angegeben, ohne auf die mittlerweile vorliegenden europäischen Richtlinien gemäß ESEER nach EUROVENT einzugehen.

Ohne eine Bewertung vorzunehmen, möchten wir aber auf die sehr unterschiedlichen Bedingungen und Faktoren und damit deren Aussagekraft in der Gesamtbewertung Wirtschaftlichkeit im Gesamtjahresbetrieb und über gesamte Lebensdauer der Anlage bei einem Vergleich hinweisen. Hier gilt für alle Beteiligten die uralte Weisheit, dass man Birne mit Birnen und nicht mit Johannisbeeren vergleichen sollte und daraus noch ein Urteil bildet.

Bei Lastzuständen von 100, 75, 50 und 25 % der Nennleistung und den dafür in der Tabelle angegebenen Luft- bzw. Kühlwassertemperaturen werden die jeweiligen COP-Werte ermittelt. Diese ergeben, multipliziert mit den jeweils zugehörigen Gewichtungsfaktoren in Summe den IPLV-Wert.

IPLV-Wert nach ARI-STANDARD 550/590*) Bewertungs- und Gewichtungstabelle

Last

Kühl -Lufttemperatur Eintritt

Kühl – Wassertemperatur Eintritt

Gewichtungsfaktor

100 %

35,0°C

29,4°C

1 %

75 %

26,7°C

23,9°C

42 %

50 %

18,3°C

18,3°C

45 %

25 %

12,8°C

18,3°C

12 %

ASHRAE (American Society of Heating, Refrigeration and Air-conditioning Engineers)

*) ARI (Air-conditioning & Refrigeration Institute) ersetzt durch AHRI (Air-conditioning, Heating & Refrigeration Institute) 550/590 bzw. 551/591 (SI-Einheiten)

NPLV-Wert (Non-Integrated Part Load Value)

Im Gegensatz zum IPLV-Wert, bei dem Kalt-und Kühlwassertemperaturen fest definiert sind, werden bei diesem Teillastwert die objektbezogenen Kaltwasseraustritts-und Kühlwassereintrittstemperaturen (Auslegungstemperaturen) für die Berechnung berücksichtigt. Die Kühlwassereintrittstemperatur sinkt vom Auslegungspunkt (100%) bis zur Nullast (0%) linear mit der Last auf 18,3°C (19°C) ab.

Berechnung für Produktionskälteanlagen oder IT Rechenzentren

Zur Berechnung des Energiebedarfes (Wirtschaftlichkeitsberechnung) von Kälteanlagen und Kältemaschinen in der Industrie / Produktion oder IT Rechenzentren, die ganzjährig Kältebedarf haben, ist der IPLV / NPLV Wert ungeeignet, da er nur den Zeitraum von der Spitzenaußentemperatur bis zu einer Außentemperatur von ca. 7°C betrachtet (Nullast Klimakühlung nach AHRI). Damit werden für diese Betrachtungsweise in Deutschland nur etwa die Hälfte aller 8.760 Jahresstunden erfaßt. (Zur Erinnerung: IPLV und NPLV sind Bewertungszahlen für vorwiegend nordamerikanische Außentemperaturverhältnisse.) Die vergleichsweise sehr hohen Teillastzahlen EER bei tiefen Außentemperaturen (Kühlwassertemperaturen), wie beim ölfreien Turboverdichter Turbocor, werden damit nicht vollständig berücksichtigt.

Um den Energiebedarf für Ganzjahres-Kälteanlagen, wie z.B. für IT Rechenzentren, zu berechnen, können wir ihnen die Leistungszahlen EER der Kälteanlagen anhand ihres Last- oder Anforderungsprofiles zu jeder Außentemperatur ermitteln und verschiedene Varianten der Kälteerzeugung miteinander vergleichen.